Sensitivity Label in SharePoint und OneDrive

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Illustrative imageDer Schutz von Unternehmensdaten ist eine der großen Aufgaben der heutigen Zeit. Microsoft 365 unterstützt Sie bei diesem Thema mit der Funktion Unified Labeling. Diese Funktion ist der moderne Nachfolger von Azure Information Protection (AIP) und Rights Management System (RMS). Zu dieser Funktion gehören Sie Vertraulichkeitsbezeichnungen (Sensitivity Label).

Die Konfiguration einer Vertraulichkeitsbezeichnung Label legt fest, was passieren soll, wenn diese Bezeichnung einem Office-Dokument oder einer E-Mail-Nachricht zugewiesen wird. Zu den möglichen Aktionen einer solchen Bezeichnung gehören die Verschlüsselung des Dokumentes, das Hinzufügen einer Inhaltsmarkierung und die automatische Anwendung der Bezeichnung. Wenn Sie Dokumente verschlüsseln, stehen Ihnen manche Funktionen in SharePoint oder OneDrive nicht zur Verfügung. Daher ist es wichtig, dass Sie sich vor der Konfiguration einer Dokumentenverschlüsselung über die Auswirkungen informieren. Ebenso können Sie mit Hilfe einer zugewiesenen Bezeichnung die Möglichkeit zur Weiterleitung einer E-Mail-Nachricht in Outlook unterbinden. Als Teil der Inhaltsmarkierung können Sie Inhalte zu Kopf- und Fußzeilen oder ein Wasserzeichen hinzufügen. 

Der folgende Screenshot verdeutlicht, wie einfach die Zuweisung einer Vertraulichkeitskennzeichnung über die Ribbon-Bar in Excel erfolgt.

Screenshot - Sensitivity Label in Excel

Durch die Zuweisung der Bezeichnung Project – Falcon erfolgt eine Verschlüsselung des Dokumentes. Dies führt dazu, dass eine automatische Speicherung in SharePoint nicht mehr möglich ist. Der Anwender wird über diesen Umstand in der Nachrichtenzeile (violetter Rahmen) hingewiesen.

Zur Nutzung von Vertraulichkeitsbezeichnungen gehört nicht nur die Konfiguration der gewünschten Bezeichnung. Damit Anwender diese Bezeichnungen verwenden können, müssen Sie Richtlinien zur Veröffentlichung der Bezeichnungen an Anwender oder Anwendergruppen konfigurieren. In solch einer Richtlinien legen Sie fest, welche Vertraulichkeitsbezeichnungen den jeweiligen Anwendern zur Verfügung stehen und ob eine der Bezeichnungen automatisch auf Dokumente und E-Mails angewandt werden soll. Zusätzlich können Sie festzulegen, dass Anwender gezwungen sind, eine Bezeichnung zuzuweisen, oder eine Begründung erforderlich ist, sollte eine Bezeichnung einer niedrigeren Klassifizierungsstufe, z.B. von Intern zu Öffentlich, gewählt werden. Zusätzlich können Sie den Anwendern über die Richtlinie einen Link zu weiteren Informationen über die Richtlinie bereitstellen.

Die Nutzung von Vertraulichkeitsbezeichnungen in SharePoint ist ein Opt-In-Verfahren und erfordert eine Anpassung der Konfiguration Ihres SharePoint Online-Mandaten. Sie müssen die Nutzung manuell über das SharePoint Online PowerShell-Modul aktivieren. Wenn Sie bereits SharePoint Information Rights Management (IRM) in Nutzung haben, lesen Sie bitte im vorgenannten Artikel den Abschnitt zur gleichzeitigen Nutzung von SharePoint IRM und Vertraulichkeitsbezeichnungen.

Im Microsoft 365 Compliance Center haben Sie in der Verwaltung der Vertraulichkeitsbezeichnungen auch die Möglichkeit Richtlinien zur automatischen Zuweisung zu erstellen. Die Erkennung der Daten, auf die eine Bezeichnung angewandt werden soll, erfolgt automatisch nach Auswahl des gewünschten Regelsatzes. Standardmäßig stehen die Erkennungsregeln zur Verfügung, die wir bereits von den Exchange DLP-Funktionen her kennen. Hier finden Sie vordefinierte Regeln für den Finanzsektor, das Gesundheitswesen oder persönliche Informationen. Neben den vordefinierten Regelsätzen können Sie auch einen individuellen Regelsatz konfigurieren. Eine automatische Zuweisung kann für Daten in Exchange Online, SharePoint Online oder OneDrive erfolgen. Interessant ist besonders die Möglichkeit, eine Richtlinie zur automatischen Zuweisung von Bezeichnungen im Simulationsmodus auszuführen. Im Bericht zur konfigurierten Richtlinie erhalten Sie nach Abschluss des Simulationslaufes Informationen über die Richtlinienübereinstimmungen für jeden konfigurierten Speicherort.

Die technische Implementierung der Vertraulichkeitsbezeichnungen kann nur so gut sein, wie die von Ihnen definierte Klassifizierung von Unternehmensdaten und die Definition der Anwenderkreise, die mit diesen Bezeichnungen arbeiten soll. Die IT-Abteilung Ihres Unternehmens ist nur für die technische Implementierung zuständig, jedoch nie für die Festlegung der notwendigen Klassifizierungen. Diese Aufgabe liegt immer in der Zuständigkeit der Geschäftsbereiche und Fachabteilungen Ihres Unternehmens. Hier liegt oftmals das Kernproblem einer Implementierung zum Schutz von Unternehmensdaten.

Vertraulichkeitsbezeichnungen ermöglichen Ihnen einen einheitlich konfigurierten Schutz Ihrer Unternehmensdaten in Microsoft 365. Die Tage individueller Konfiguration je Produkt oder Dienst sind vorbei. Sollten Sie bereits Erfahrungen mit RMS und AIP haben, ist jetzt die Zeit gekommen, zu einer modernen Art des Informationsschutzes zu wechseln. Wenn Sie Feedback zu Vertraulichkeitsbezeichnungen geben möchten, können Sie Ihre Wünsche und Anregungen über das Office 365 UserVoice Forum mitteilen.

Viel Spaß!

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