Microsoft Cloud Platform System – Eine Übersicht

Cloud

Bei dem Thema Cloud wird allzu oft nur an gehostete Dienstleistungen der unterschiedlichen Anbieter gedacht. In den letzten Jahren gab es jedoch eine wahre Explosion von Angeboten, die im Rahmen von Software-as-a-Service (SaaS)[1] ihren Weg zu privaten und gewerblichen Kunden gefunden haben.

Die Nutzung dieser sog. “Cloud-basierten” Anwendungen ist sowohl für Anwender, wie auch für Administratoren gleichermaßen, vollständig transparent. Hier wird vordergründig die Einsparung von zusätzlicher Hardware und die schnelle Umsetzung der Anforderungen (z.B. FastTrack Onboarding in Office 365) gesehen.

Das Umsetzen des Cloud-Gedanken auf der Infrastrukturseite erfordert allerdings ein Umdenken der IT-Verantwortlichen und auch ein Loslassen von alten Konzepten bei Administratoren.

Cloud Dienstleistungen

Der sehr allgemeine Begriff “Cloud” lässt sich für die IT-Infrastruktur in die Bereiche Private Cloud und Public Cloud verfeinern. Mit diesen Begriffen wurde in der Vergangenheit hauptsächlich die Bereitstellung von Infrastrukturkomponenten beschrieben, mit denen eine Virtualisierung von Serversystemen mehr oder weniger einfach erreicht werden konnte. Man war in der Lage ein Serversystem entweder in der eigenen Umgebung (“Private Cloud”) oder in der Umgebung eines Hosters (“Public Cloud”) zu betreiben.

Ergänzt wird das Public Cloud Angebot durch Platform-as-a-Service (PaaS)[2]. Hierbei kann der Kunde seine Kompetenz ganz auf den Betrieb und die Nutzung seiner Line-of-Business Applikationen ausrichten und den größtmöglichen Nutzen aus allen Plattformkomponenten ziehen. Am Beispiel von Microsoft Azure stehen über den Middleware-Stack nicht nur unterschiedliche Speichermedien bereit, sondern vielmehr Dienste, die z.B. eine automatische Verarbeitung von großen Datenmengen erleichtern. Die kontinuierliche Erweiterung und Verbesserung der Plattform ist für die Kunden von großen Nutzen, da in technologischen Spezialgebieten keine eigenes Infrastruktur Knowhow aufgebaut werden muss.

Das nachfolgende Schaubild verdeutlicht die Unterschiede zwischen dem Betrieb einer eigenen IT-Infrastruktur, Infrastructure-as-a-Service (IaaS)[3], Platform-as-a-Service (PaaS)[2] und Software-as-a-Service (SaaS)[1].
 

Schaubild Vergleich On-Premise, IaaS, PaaS und SaaS

Cloud In The House

Am Beispiel Microsoft Azure lässt sich der Nutzen der “Private Cloud” in Unternehmen sehr gut verdeutlichen. Aus Sicht von Microsoft Azure sind “Kunden” immer “externe Kunden” des Plattformbetreibers.

Wie wäre es, wenn man die Vorteile einer Platform-as-a-Service (PaaS)[2] Umgebung im eigenen Unternehmen bereitstellen könnte?

Genau dies erreicht man mit dem Microsoft Cloud Platform System (CPS). Hierbei handelt es sich um eine vorkonfigurierte Hardwareumgebung, die aus einem 19″ Rack mit allen erforderlichen Komponenten besteht. Das System kann auf bis zu 4 Racks erweitert werden.

Setzt man nun den Plattformbetreiber gleich mit der internen IT-Abteilung eines Unternehmens und die  “externen Kunden” mit den Fachabteilungen eines Unternehmens, wird deutlich, wo die Vorteile einer solchen Konfiguration liegen.

Abteilungen können eigenständig die erforderlichen Dienste aus der Plattform abonnieren, konfigurieren und nutzen. Durch die Integration von Microsoft System Center und der Azure Pack Erweiterung ergibt sich ein einheitliches Nutzungsszenario zwischen dem On-Premise CPS und dem Azure-Abonnements des Unternehmens.

Gerade die dynamische Skalierung von Systemen, bei der automatisch zusätzliche Server mit gleicher Konfiguration bereitgestellt und genutzt werden, hilft Fachabteilungen bei der effizienten Realisierung antizyklischer Berechnungen.

Neben der Nutzung des integrierten Portals (Azure Pack), besteht auch die Möglichkeit, die konfigurierten Dienste durch eigene Softwareentwicklung über eine REST-API anzusprechen oder ein eigenes, den Unternehmensvorgaben entsprechendes, Portal zu erstellen.

Insgesamt stehen in einem CPS, bestehend aus vier Racks, 1,1 PB Speicherkapazität zur Verfügung. Mit einer VM Konfiguration von 2vCPU und 1,75 GB lassen sich in solch einem CPS bis zu 8.000 virtuelle Serversysteme betreiben.

Das standardmäßig integrierte Management, auf Basis von System Center, erleichert das Monitoring der Umgebung und die Verteilung von Softwareaktualisierungen. Mit Hilfe der integrierten Automation Engine können beliebige Konfigurationsschritte teilweise oder vollständig automatisiert werden. Von Hause aus, müssen keinen zusätzlichen Arbeiten zur Erstellung von Datensicherungen durch geführt werden. Neue Systeme werden automatischen durch den integrierten Data Protection Manager (DPM) gesichert.

Somit stellt das CPS eine attraktive Alternative oder Ergänzung zu bereits vorhandenen On-Premise Lösungen dar. Insbesondere Unternehmen die, aus unterschiedlichsten Gründen, den Weg in die Public Cloud nicht gehen wollen finden in CPS einen gangbaren Weg um die Vorteile einer Cloud Lösung nutzen zu können.

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Glossar

  1. SaaS – Software as a Service
    Alle Komponenten, inklusive der Applikation und der Verarbeitung der Daten werden vom Hostinganbieter betrieben und betreut.
    Der Kunden nutzt die Applikation.
  2. PaaS – Platform as a Service
    Alle erforderlichen Komponenten zum Betrieb einer Applikation werden vom Hostinganbieter betrieben.
    Die Betriebsverantwortung für den Kunden ist die Applikation und die Verarbeitung der Daten.
  3. IaaS – Infrastructure as a Service
    Die erforderliche Infrastruktur zum Betrieb von virtualisierten Systemen wird vom Hostinganbieter betrieben.
    Die Betriebsantwortung für den Kunden beginnt ab Betriebssystem.
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